Unzweifelhaft gelingt es Camenisch das Lebensgefühl seiner und meiner Generation einzufangen in den 80er-Jahren. Er erzählt von seinem Ausbrechen aus der Enge in Chur, er erzählt von seinen Reisen, seinen Begegnungen mit Frauen, die seinen Drang nach Unverbindlichkeit mittrugen. Am meisten berührt das Buch dort, wo er mit seiner psychisch kranken Mutter Ausflüge unternimmt, um sie aus dem Klinikalltag heraus zu holen. Er wiederholt sich oft, während er da rauchend auf seiner Terrasse über diese Jahre sinniert, so wie wir das oft tun, wenn wir uns erinnern. Die Sprache ist typisch Camenisch schlicht authentisch und erinnert an jene Zeiten, als uns alternde Onkel Geschichten aus ihrer Jugend aufgetischt haben.