Ursula Poznanski kann einfach spannende Bücher schreiben. Sowohl ihre vielen Jugend-Fantasy-Bücher, wie auch ihre erste Krimireihe haben mich schon immer gefesselt, und auch das Buch «Stille blutet» konnte mich fast durchgehend überzeugen. Fast? Ja, denn das Ende hat mich einfach nicht zufriedengestellt.
Interessante Charaktere sind hier zu finden, allen voran Tibor Glaser, bei dem man einfach nicht weiss ob man ihn mögen soll oder ihn doch recht doof findet. Das wirkt sehr menschlich und echt, und überzeugt. Die Ermittlerin Fina Plank hingegen wirkt sehr sympathisch und obwohl es wie fast immer diesen einen Ermittler gibt, der sich durch die junge Frau anscheinend bedroht fühlt, fand ich es wohltuend, dass viele sie unterstützt haben, und nicht die ganze Abteilung sexistisch ist.
Die Spannung ist von Anfang an vorhanden und steigt immer mehr an. Bis da dieser kleine Misston in Form eines Unbekannten erscheint, der als Trittbrettfahrer noch aufspringt. Diese kleinen Kapitel haben mich etwas gestört, trotzdem aber war ich gespannt, wie die Autorin dies auflöst.
Das Ende war dann… schwierig. Denn einerseits hat das schon alles Sinn gemacht und war logisch, aber irgendwie war das nicht so ganz zufriedenstellend. Der ganze Showdown verpufft irgendwie recht schnell. Als ob viel heisse Luft da ist, aber nicht viel mehr. Das hat mich eher enttäuscht. Und die zweite Auflösung des Unbekannten? Noch unbefriedigender.
Und trotzdem fand ich das Buch gut. Nur funktioniert es für mich nicht allein, es muss noch eine Fortsetzung her, die Geschichte an sich muss zu einem gewissen Grad weitergehen. Das ist mein Kritikpunkt, in einer Reihe schätze ich es meist sehr, wenn die Bücher an sich relativ geschlossen sind. Aber: Ich werde die Fortsetzung auf jeden Fall lesen.