Der Roman führt uns in die Zeit der k.u.k. Monarchie.
Henrik, der 75-jährige General und ungarische Landadlige, erhält von seinem ehemaligen Freund und Weggefährten die Nachricht, dass dieser ihn nach 41 Jahren in seinem Schloss in den Karpaten besuchen will. Er erinnert sich, wie er Konrád mit acht Jahren in der Kadettenschule in Wien kennengelernt, wie sich eine tiefe Freundschaft zwischen ihnen entwickelt hat, wie sie unzertrennlich wurden trotz Standesunterschied und Herkunft. Nach Henriks Heirat mit Krisztina, einer Bekannten von Konrád, verbringen die drei viel Zeit miteinander. Bis zu jenem Tag im Juli 1899. Nach der Jagd in den Wäldern des Generals nehmen die drei wie üblich das Abendessen gemeinsam ein. Am nächsten Tag quittiert Konrad den Dienst und reist ohne ein Wort zu sagen ab. 41 Jahre meldet er sich nicht. Krisztina stirbt acht Jahre später und der General lebt einsam mit ein paar Bediensteten im Schloss. Was war der Grund dieser Abreise?
Der General lässt diese Tage für sich Revue passieren. Er philosophiert ausgiebig über Liebe, Freundschaft, Loyalität, Untreue und Verrat. Er stellt sich Fragen, die er gerne beantwortet hätte. Der Besuch Konráds ist die Gelegenheit dazu. Wird Konrád ihm diesen Gefallen tun?
Der Roman ist wie ein Kammerspiel. Zuerst führt Henrik ein Selbstgespräch, dann fasst er seine Gedanken der letzten 41 Jahre für Konrád zusammen. Dieser kommt kaum zu Wort. Auch wenn dadurch sehr lange Monologe entstehen, die sich zum Teil wiederholen, bleibt das Buch spannend.
Sprachlich ausgezeichnet und sehr bildhaft beschreibt uns Sándor Márai das Leben des österreichisch-ungarischen Landadels mit all den Vorstellungen, Pflichten und Gepflogenheiten jener Zeit.