Im Jahr 1876 nimmt Friedrich Nietzsche die Einladung von Malwida von Meysenbug an, mit ihr und seinem Sekretär August Brenner, sowie seinem Freund Paul Rée einige Zeit in Italien zu verbringen.
Er leidet stark an Migräne, ist erschöpft von seiner Lehrtätigkeit an der Uni und erhofft sich Linderung und Wiederbelebung seines Geistes.
August Brenner ist kränklich (Schwindsucht) und wagt die ersten literarischen Schritte. Er träumt von einer Liebesnovelle.
Paul Rée wiederum möchte die Zeit nutzen, seine moralphilosophischen Schriften zu überarbeiten, damit er ein zweites Mal eine Habilitationsschrift an der Uni einreichen kann.
Malwida schliesslich betrachtet alle 3 als ihre Ziehsöhne, und hofft, bei ihnen bleiben zu können, als gute Seele und etwaige Lehrerinnen der neu zu gründenden Schule für freie Denker.
Anfangs geht alles gut, Nietzsche fühlt sich tatsächlich besser, und diktiert Brenner zahllose Aphorismen auf seinen Wanderungen durch das Gelände. Allerdings überschattet eine Gestalt die ganze Gruppe: Wagner.
Er ist ebenfalls in Sorrent, residiert im prachtvollen Hotel Vittoria zusammen mit Frau Cosima und den Kindern. Cosima ist befreundet mit Malwida. Nietzsche allerdings, der Wagner lange bewundert hat, löst sich nun von dem väterlichen Freund. Wagner hat Parsifal im Sinn, und Nietzsche kann mit der Gottesverehrung nichts mehr anfangen. Er lässt ihn buchstäblich zurück. Wagner ist beleidigt und fährt früher ab. Malwida ist untröstlich, kann aber nichts dagegen unternehmen.
Währenddessen wird August immer schwächer und kränker, er verträgt die kältere Jahreszeit nicht, die Villa ist ungeheizt, und die Herbstwinde pfeifen durch die Ritzen. Mit allerletzter Kraft übersteht er den Winter, wird aber mit Paul Rée zusammen im Mai des kommenden Jahres zurück in die Schweiz reisen, wo er kurze Zeit später stirbt. Paul Rée hat sich für die Rückreise aus pragmatischen (finanziellen) Gründen entschieden. Friedrich Nietzsche empfindet auch das als Verrat, er hat den scharfen Witz des Freundes immer bewundert.
Als auch seine Gesundheit wegen des kalten Winterwetters immer mehr zu leiden beginnt, und seine Augen ebenfalls immer schlechter werden, muss auch er die Rückreise in die Schweiz antreten. Malwida nimmt das Ende ihres Traumes altersweisegelassen hin, aber auch mit Schwermut im Herzen. Sie reist zurück in ihre Wohnung nach Rom.
Das Buch ist schön geschrieben und gibt einen guten Eindruck von der Küste bei Sorrent zur damaligen Zeit. Anreise mit Bahn und Schiff, Zwischenhalte in Genua und Pisa, Ausflüge nach Pompeji sind facettenreich und zeitgenössisch geschildert. Für mich ein ruhiges Buch, aber mit sehr viel Tiefgang, das mir auch eine neue Seite der historischen Figur Nietzsche gezeigt hat.