Ich bin froh, dieses Buch gelesen zu haben, denn ich lese gerne Romane die nach wahren Begebenheiten erzählt werden und wenn es sprachlich so kunstvoll ist kann ich es nicht mehr weglegen.
"Es war für mich unbegreiflich zu hören, dass die Leute in der Schweiz einfach so zu Fuß gehen… Ich dachte, sie erzähle uns einen Witz.“ oder: „Mein einziges Paar Schuhe waren sogenannte Freizeitschuhe. Ich wusste zu jenem Zeitpunkt nicht, dass in der Schweiz jedes Paar Schuhe einer Kategorie angehört.“ - einfach nur herrlich 🙂
Wie Usama Al Shahmani mit Sprache umgeht, ist beeindruckend vor allem wenn man bedenkt, dass Deutsch nicht seine Muttersprache ist. Klingt so etwa die Sprache der Araber? Speziell auch die Unterteilung in Kapitel, die jedes einem Baum und einer Thematik zugeordnet sind. So ist die Liebe zu seinem Land Irak, zu seiner Sprache, zu seiner Familie sehr direkt spürbar, selbst wenn er vom Leid und Schrecken des Krieges erzählt. Auch die Hoffnung ist immer gegenwärtig. Ich staunte wie er die Schweiz beschreibt, den Schmerz ein Fremder zu sein, ohne Bitterkeit, die Wege die er geht um Trost zu finden, den Trost, den er schliesslich im Wald findet, einfach wie er das Positive und Schöne überall zu erkennen vermag. Ich habe grosse Achtung davor.
Ich empfehle dieses Buch jedem, der etwas von dieser Zerrissenheit zwischen zwei Orten erfahren möchte.