Ich liebe die Geschichte dieses Buches extrem fest und ich denke, die Moral ist auch heute noch sehr wichtig. Auch wenn es um die Publikation des ersten “Oxford English Dictionary” geht, sind viele dieser Hürden für Frauen auch heute noch an der Tagesordnung.
Das Thema der Sprache und auch der gendergerechten Sprache ist topaktuell. Für viele Nomen gibt es eine männliche und eine weibliche Form. In offiziellen Texten wird of nur die männliche Form gebraucht. Dazu steht dann häufig so etwas wie, “um den Lesefluss einfacher zu gestalten, wird nur die männliche Form gebraucht, aber die weibliche ist explizit auch eingeschlossen”. In der letzten Zeit gab es Widerstand gegen diese Art der Diskriminierung. Wie würden sich wohl Männer fühlen, wenn alles immer nur in weiblich wäre?
Es kann sehr entmutigend sein, wenn man als Mädchen oder Frau nie die Worte “Ärztin” oder “Anwältin” liest und auch hört. Und manchmal kann es sich auch so anfühlen, als ob man nie diese Berufe erreichen könnte, weil es ist ja männlich. Aber die Sekretärin ist sicher immer weiblich!
Als Kind habe ich mich oft gefragt, genau so wie Esme auch, wieso es für einige Worte gar kein männliches (oder natürlich auch weibliches) Äquivalent gibt. Ein gutes Beispiel dafür ist “Fräulein”. Erstens kann es in gewissen Kontexten relativ negativ und erniedrigend eingesetzt werden und zweitens gibt es keinen Grund Frauen betreffend ihrem Ehestand oder jüngerem Alter zu bezeichnen.
Wieso haben also einige Menschen bzw. Männer die Macht zu entscheiden, welche Wörter wichtig sind? Welche Wörter “überleben” dürfen und welche nicht für die Gesellschaft geeignet sind. Wie das Buch zeigt werden dabei Frauen, aber auch ärmere Menschen oder Minderheiten übergangen. Darum ist für mich schon nur die Idee ein Lexikon mit Wörtern von Frauen und auch über Frauen erstaunlich. Wie viele Wörter sind wohl verloren gegangen, nur weil die männlichen Gelehrten sie nicht kannten oder als unwichtig erachteten? Dieses Buch hat für mich eine neue alte Diskussion angeregt.
Denkt mal darüber nach, es gibt heute nur einen “richtigen” Weg zu sprechen, weil eine Elite die Regeln darüber gemacht hat, was die “richtige” Sprache ist.
5/5 Herzen für dieses Buch, welches nicht einfach ein Roman ist, sondern auch soziale Aspekte anspricht.