Mit den verschiedenen Familien von Borgo di Dentro durchlebt man ganz spannende Geschichtsstunden über Italien.
Giulia kommt nach über 40 Jahren von Amerika zurück in ihr Heimatdorf und da kommen ihr immer wieder verschiedene Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend, welche sie zusammen mit ihrer besten Freundin Anita erlebt hat. Sie floh damals nach Amerika, weil sie sah wie ihr Verlobter ihre Freundin küsste. Giulia macht ihr Glück in New York und in Borgo di Dentro scheint irgendwie die Zeit stehen geblieben zu sein. Man erfährt sehr viel vom 1. und 2. Weltkrieg, den Partisanenkämpfen und dem Faschismus in Italien. Die Armut von Borgo di Dentro welche für sehr viele andere Orte, Städte in Italien steht. Im Buch wird in zwei Strängen erzählt. Zum einen taucht man in die Vergangenheit ein und erfährt all die Widerwärtigkeiten, Kämpfe etc. welche nach Giulias Weggang geschahen. Im zweiten Strang sind da die Erinnerungen von Giulia an ihre Zeit mit Anita und all ihren Weggefährten. Ihr Kampf als Seidenspinnerinnen für mehr Lohn und gerechtere Arbeitsbedingungen und die erste Liebe. Bis kurz vor Schluss weiss man nicht, ob sich die beiden Stränge zu einem einheitlichen Geflecht finden.
Leider ist der Schluss sehr kurz und knapp erzählt und lässt sehr viele Fragen offen. Es kommt einem vor, als wäre die Autorin müde vom Erzählen gewesen und wollte einfach nur noch den Roman beenden. Auf all den Seiten vorher wurde sehr detailreich erzählt und dann plötzlich am Schluss nur noch in sehr groben Zügen. Dies ist sehr schade.
Alles in allem kann ich das Buch sehr empfehlen.