Mit „Lightseekers“ ist Kayode ein tolles Erstlingswerk gelungen: eine äusserst raffiniert konstruierte Geschichte, die in Nigeria angesiedelt ist und ein sehr trauriges Ereignis, den Mord durch Lynchjustiz an drei jungen Studenten, thematisiert. Dem Mord liegt ein aktuelles Problem zugrunde, das viele Leser ansprechen wird. Vor allem mit dem klinischen Psychologen Dr. Philip Taiwo und seinem Assistenten Chika hat Kayode zwei interessanten Protagonisten eine Stimme gegeben. Er schafft ein Spannungsbogen, der über die vier Akte hinhält bzw. sich immer mehr steigert. Die Erzählweise ist vielschichtig und sehr kurzweilig. Ich bin beim Lesen regelrecht versunken. Er bedient sich im übrigen eines Stilmittels, das einen sehr überrascht zurücklässt und einem zur Einsicht verhilft, dass auch wenn die Geschichte zwischendurch etwas verwirrend erscheint, sich am Schluss doch alles auflöst - einfach grandios! Vielleicht hat mir zuweilen die mir aus anderen afrikanischen Romanen bekannten Kommunikationsrituale gefehlt, dafür werden die gesellchaftlichen Normen und Probleme von Nigeria aufgezeigt.
Ich bin auf das nächste Buch mit Philip als „ermittelnden“ Psychologen sehr gespannt!
„Lightseekers“ ist ein Buch, auch für nicht Krimi-Leser, die jedoch spannende und raffiniert geschriebene Geschichten mit interessanten Protagonisten mögen.