Ein Schiff, eine reiche Familie mit einem Schwiegersohn, der nicht so ganz reinpassen mag und sich auch nicht einfügen will. Als Fotoprolet wird dieser abgestempelt, doch Theodor Jung muss sich bald vom Fotografen zum Detektiven wandeln, denn auf der Schiffsreise von Marseille nach Maskat verschwindet seine Frau, die Erbin des Familienunternehmens Rosterg.
Cay Rademacher nimmt uns in seinem Roman mit in die Zwanziger Jahre und präsentiert uns ein Schiff voller Verdächtiger, die alle ihre Gründe haben, das Verschwinden von Dora Rosberg zu verschweigen und die Hauptfigur Jung um seinen Verstand zweifeln lassen.
Das Buch liest sich flüssig, schnell und leicht. Die Spannung bleibt lange vorhanden, denn jede Person hat etwas zu verbergen und so folgt man Jung und seiner Verbündeten, der französischen Stewardess Fanny, gerne während ihren Ermittlungen. Und auch die Ausflüge in die Geschichte, wie der Besuch ägyptischer Ausgrabungsstätten oder eine Filmvorführung von Metropolis werden geschickt in die Handlung eingeflochten.
Umso enttäuschender ist dann die Auflösung. Meiner Meinung nach war diese überraschend platt. Ein bisschen als wäre dem Autor mitten in der geschichtsträchtigen Umgebung und der vielen Verflechtungen der handelnden Personen die Luft für ein packendes Ende ausgegangen. Oder ist es nur das Luftholen für eine Fortsetzung? Kann sein…
Trotz der Mängel zum Schluss habe ich den Krimi gern gelesen und mich in die goldene Zeit der Zwanziger versetzen lassen.