Inhalt:
Almut hat seinerzeit ihr Studium aufgegeben und sich um die vier gemeinsamen Kinder gekümmert, während ihr Mann Karriere machte. Nun hat er eine andere und lässt sich scheiden.
Tille ist alleinerziehende Ärztin und hat Probleme mit ihrem halbwüchsigen Sohn.
Yeliz ist erfolgreiche Geschäftsfrau und hat einen Lebensgefährten. Doch perfekt ist ihr Glück nicht.
Diese drei sehr unterschiedlichen Frauen um die 50 begegnen sich eines Tages durch Zufall. Und von dem Tag an sind sie miteinander verbunden. So ergibt es sich schliesslich, dass sie sich bei Almut in ihrer gemütlichen Küche treffen. Zum Essen (denn Almut kocht sehr gerne) und Reden. Weil das allen so gut gefällt, entwickelt sich daraus ein wöchentliches Ritual. Und plötzlich stellen die drei Frauen fest, dass sie alle zufällig den gleichen Bekannten haben. Einen, der keiner der Frauen besonders gutgetan hat, im Gegenteil…
Meine Meinung:
Julia Karnicks Buch handelt von Freundschaft.
Wir lernen drei völlig unterschiedliche Frauen kennen, dürfen in Rückblicken und in der Gegenwart an ihren Schicksalen teilhaben und werden sofort in die Geschichten der Drei mithineingenommen. Es gelingt der Autorin sehr gut, dass man sich als Leserin in jede der Frauen hineinversetzen kann. In allen entdeckt man etwas von sich selber wieder und merkt: Auch wenn wir aus verschiedenen Kulturkreisen stammen, so haben wir Frauen doch eigentlich die gleichen Träume und Wünsche.
Julia Karnicks Buch handelt auch von Mut.
Mut, noch einmal neu anfangen zu können und das Vertraute (gezwungenermassen oder nicht) hinter sich zu lassen. Natürlich geht es auch um Männer, ganz besonders um einen Mann, aber eigentlich sind die gar nicht (mehr) so wichtig.
Und so lassen die Protagonistinnen es sich miteinander gutgehen. An den gemütlichen Treffen in Almuts Küche mit den leckeren selbstgemachten Köstlichkeiten möchte man selber gerne teilnehmen.
Ich habe neben dem Lesen auch das Hörbuch gehört. Die Sprecherin (und Schauspielerin) Ilka Teichmüller setzt den Roman gekonnt und abwechslungsreich in Szene, es macht Freude, ihr zuzuhören.
Fazit:
«Am liebsten sitzen alle in der Küche» ist ein unterhaltsamer, warmherziger und spannender Roman, der über die Freuden, Sorgen und Träume von Frauen um die 50 erzählt. Dabei halten sich humorvollen und nachdenkliche Töne die Waage. Als Buch oder Hörbuch besonders empfehlenswert für Leserinnen in dieser Altersklasse.