Die Protagonistin wuchs in einem mormonischen Haushalt im ländlichen Idaho, einem Bundesstaat im Nordwesten der USA auf. Ihr Vater hatte sehr unkonventionelle Lebensansichten. Er glaubte, dass der Weltuntergang bevorsteht und dass die Familie so wenig wie möglich mit dem Gesundheits- und Bildungssystem zu tun haben sollte. Infolgedessen betrat sie bis zu ihrem 17. Lebensjahr kein Klassenzimmer und grössere medizinische Vorfälle und Krisen, blieben unbehandelt.
Da Tara und ihre sechs Geschwister von klein, auf dem Schrottplatz ihres Vaters arbeiteten, erhielt keiner von ihnen eine richtige Schulbildung. Sie musste sich alle Fächer selber beibringen und lernte im Selbststudium für den ACT (besser bekannt als American College Testing Program) bei dem sie so gut abschnitt, dass sie an der Brigham Young University zugelassen wurde. Später promovierte sie sogar an der Universität von Cambridge. Ihre akademischen Leistungen waren faszinierend zu lesen, vor allem angesichts der Turbulenzen in ihrem Leben.
Es ist vorallem interessant, wie Tara erst durch das Studium von Philosophie und Geschichte dazu kam, ihrer eigenen Wahrnehmung zu vertrauen. Da sie nie zur Schule gegangen war, wurde ihre Weltanschauung vollständig von ihrem Vater geprägt. Er glaubte an Verschwörungstheorien, und so tat sie es auch. Erst als sie auf die BYU ging, erkannte sie, dass es auch andere Sichtweisen auf Dinge gab, die ihr Vater als Tatsachen dargestellt hatte. Zum Beispiel hatte sie noch nie etwas vom Holocaust gehört, bis ihr Professor für Kunstgeschichte ihn erwähnte. Sie musste zu diesem Thema recherchieren, um sich eine eigene Meinung zu bilden, die sich von der ihres Vaters unterschied.
Dies ist eine persönliche, wenn auch sehr schmerzhafte und kraftvolle Geschichte, die erzählt werden musste. Extrem fesselnd geschrieben und eines der besten Bücher, die ich kürzlich gelesen habe.