Die Art, wie Rolf Lappert schreibt, nimmt mich in Bann, mehr und mehr, je länger ich in dem Buch, der Geschichte drin bin. Die Faszination war ganz von Beginn weg da. Am Anfang war die Schreibweise nicht derart ungewöhnlich, das dauerte aber nicht lange an und ich war gefesselt.
Die Geschichte hat etwas Fantastisches und wieder etwas sehr Reales. Megan und Tobey, die beiden Geschwister, in Irland aufgewachsen in einfachen Verhältnissen und nicht einfachen Familienverhältnissen. Sie sind sehr ungleich. Sie verlieren sich aus den Augen. Tobey macht sich als erwachsener Mann so um die dreissig auf die Suche nach seiner Schwester und die Spuren bringen ihn auf eine Insel, wo er mehr über ihr Leben erfährt.
Am Anfang des Buches geht man mit Tobey durch seine Erinnerungen an früher und durch die Erlebnisse auf der Insel. Obwohl die Zeitsprünge nicht angekündigt sind, ist es einfach mitzukommen. Immer wieder gibt es Einblicke in das Wesen von Megan in Form von Briefen an Tobey. Später geht man mit Megan.
Vieles an der Story ist nicht einzigartig. Und doch, die Art und Weise wie erzählt wird, ist speziell. Es sind Wechselbäder von Liebe und Nichtliebe. Zuneigung und Ablehnung. Schönheit im Wesen und in der Natur und die Hässlickeit im Wesen. Die Abwechslung der Erzählstränge ist sehr spannend.
Es war mein erstes Werk von Rolf Lappert und wird nicht das Letzte sein. Ein Werk von ihm zu lesen war schon lange weit in meinem Hinterkopf. Von einer Autorin las ich neulich die Aussage, ein Autor schreibe immer auch über sich selbst in seinen Büchern. Darüber denke ich bei diesem Buch gerne nach, was es wohl ist, was Rolf Lappert, ein Schweizer Autor meines Alters, über sich selbst schreibt.
Sehr empfehlenswert.