Band 1 um die junge Polizistin Sarah Pirohl, die sich nach einem komplett verpfuschten Fall nach Bornholm zurückzieht um Abstand zu gewinnen, greift ein hochbrisantes Thema auf: Die Vernetzung rechtsradikaler Kreise in Deutschland und über die Grenzen hinaus. Der Fall birgt dann auch Zündstoff und Denkanstösse darüber, was sich in unserer Gesellschaft alles im Untergrund abspielt.
Die Erzählweise ist für einen Krimi und für meinen Geschmack etwas zu nüchtern. Die Ermittlungen orientieren sich über weite Teile stark an der Realität. Das heisst, keine ausgeklügelten Schlussfolgerungen seitens der Ermittler:innen und keine zufälligen Indizienfunde, über die man sich als Leser:in dann den Kopf zerbrechen kann. Stattdessen viel Recherchearbeit im Netz, Beschattung und Verhörtechnik. Einige Aspekte des Falles fügten sich dann auch etwas zu spontan zusammen und die Aufklärung einer grundlegenden Komponente des Falles durch einen mehrseitigen Monolog - ohne weitere Ermittlungsarbeit und Schlussfolgerungen - nimmt der Geschichte das Tempo.
Für Fans dieser Art von Krimi ist Bornholmer Schatten ein guter Einstieg in die Buchreihe. Für alle anderen geht es nicht über einigermassen unterhaltsame Lesestunden hinaus.