Ich habe das Buch im Rahmen eines WhatsApp Buchclubs gelesen, wo es darum geht, sich auch mal an ein Genre zu wagen, das man sonst nicht liest. Und ehrlich, ich hätte mir dieses Buch niemals freiwillig gekauft, bin jetzt aber froh, dass ich es kennengelernt habe.
Der erste Teil der Geschichte rund um den Aussenseiter Finch und die allseits beliebte Violet, die nicht über den Verlust der Schwester hinwegkommt, empfand ich dann auch als etwas harzig. Die beiden Hauptfiguren waren unausgereift und kamen als sehr einheitlich daher, so dass ich manchmal fast Mühe gehabt hätte, sie anhand ihrer Ausdrucksweise zu unterscheiden, wären die Kapitel nicht tagebuchähnlich aufgebaut gewesen. Zudem blitzten immer wieder “Young Adult Klischees” durch, zu denen ich so gar keinen Zugang fand.
Im zweiten Teil jedoch nimmt die Geschichte mächtig Fahrt auf und hat enorm an Tiefe gewonnen. Besonders Finchs Persönlichkeit wurde sprachlich richtig, richtig gut gezeichnet. Mich hat dann auch beeindruckt, dass die Autorin sämtliche angeteaserten Klischees im Keim erstickte und der Geschichte einen berührenden, authentischen Verlauf gegeben hat.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden, habe ich das Buch dann aber doch sehr zufrieden und durchaus berührt zur Seite gelegt, als ich es fertig gelesen hatte. Von mir bekommt “All die verdammt perfekten Tage” ⅗ Punkte: 2 für den Anfang und 4 für den zweiten Teil.