Susanna Spatz hat sich den Traum von einem eigenen Eissalon erfüllt und stellt himmlische Eiskreationen her. Ihre blühende Phantasie schafft nicht nur bunte Geschichten zu jeder Eissorte, sondern macht auch vor ihr selbst nicht Halt. Als sie ihrem Exfreund und dessen neuer Freundin begegnet, „erfindet“ sie einfach einen Verlobten und ihr Nachbar aus dem Geschäft neben ihrer Eisdiele muss für die Rolle herhalten. Nun wird es ziemlich chaotisch und die Flunkerei verselbstständigt sich. Ob es doch ein Happy End geben kann?
Ich konnte zunächst ganz wunderbar in den Roman starten mit den vielen zauberhaften Formulierungen. Die etwas überdrehte Sunny mit der sehr stark ausgeprägten Phantasie und der Eigenschaft, sich die Realität bunter anzumalen, habe ich zunächst ausgeblendet. Doch irgendwann konnte ich es nicht mehr wegdrücken. Sunny ist wirklich eine anstrengende Person, die sich durch ihre Sicht auf die Welt, den Drang immer ihre Wahrheit zu sagen und sich ihre Welt so „zusammenzuträumen“, wie sie für sie sein soll, gar nicht merkt, dass sie andere Menschen verletzt und vor den Kopf stößt. Auch sind es immer die anderen, die für eine Eskalation oder Missverständnisse verantwortlich sind. Nie hat sie irgendeine Schuld oder Mitschuld daran. Kein Wunder, dass es zu den Konflikten kommt und ihr Nachbar immer ärgerlicher wird.
Und so ging es mir auch mit dem Buch. Es ist eigentlich eine schöne Geschichte, eine Flucht aus dem Alltag, verbunden mit einer leichten, sehr bildreichen Sprache, durch die man das Eis förmlich schmecken kann. Nur die Protagonistin macht es zu einer anstrengenden Auszeit.