Die Idee, die Leserschaft anhand 16 Wörter auf eine kulturelle Reise zwischen Deutschland und dem Iran mitzunehmen, ist genial. Irgendwie zusammenhängend und doch irgendwie voneinander losgelöst lesen sich die einzelnen Kapitel flüssig und authentisch. Neben spannenden und überraschenden Einblicken in die persische Kultur, lässt einen die Autorin auch an der teils verklemmten, teils enthemmten Gedankenwelt der Hauptfigur teilhaben. Dies ist ihr inhaltlich wie auch sprachlich ausserordentlich präzise und lebendig gelungen.
Ich habe dieses zeitgemässe Buch sehr gerne gelesen und war vom Aufbau in 16 gut lesbare Kapitel äusserst angetan. Anstatt eines dramatischen Familienepos, bekam ich auf unaufgeregte Art die Realität wohl vieler tausend Menschen präsentiert und hatte ein faszinierendes Leseerlebnis, das mich auch nachdenklich zurücklässt.