Inhalt vgl. Cover
Die Geschichte finde ich an und für sich spannend und für mich persönlich teilweise auch lehrreich, aber die Abfolge der Kapitel hat mir nicht gefallen. Die Autorin wechselt zwischen mehreren Schauplätzen und entsprechend mehreren Zeitabschnitten und dies zum Teil nur für 1-2 Seiten. Dies lässt mich dann mit Fragen zurück (z.B. welchen Bezug haben diese paar Sätze nun mit dem vorangehenden Kapitel? Was will die Autorin damit bezwecken?). Ich habe es nicht herausgefunden. Ich fühlte mich dadurch immer wieder gestört.
Den Schreibstil hingegen fand ich interessant, ungewöhnlich. Ein paar Auszüge:
Es würde ihm guttun, mehr im Körper zu leben als im Kopf.
Wir blicken auf das Meer, warten auf das Land und wünschen uns doch, niemals dort ankommen zu müssen.
“Nein”, sage ich, und dann erkenne ich die tiefe, furchtbare Fessel als das, was sie ist, ich kenne ihr Gesicht, weiss ihren Namen, denn es ist gar keine Fessel, es ist Liebe, und womöglich ist das ja ein und dasselbe.
An meine Gefühle zum gestrigen Abend komme ich nicht mehr ran. Sie sind schon weitergezogen.
Die Hauptfigur fand ich konstruiert: Franny scheint verschiedene Leben zu leben. Sie fühlt sich für fast jeden Moment ihres Lebens schuldig, kann sich jedoch nicht mitteilen und ihre Mitmenschen können nicht helfen, verhalten sich im Empfinden von Franny falsch und fühlen sich hilflos.
Fazit: Diesem Buch “muss” ich ein durchschnittliches Rating geben, was den Eindruck verzerrt. Solange ich noch genügend andere Bücher in meiner Sammlung habe, werde ich wohl kein zweites Buch von dieser Autorin lesen.