Peri wächst in Istanbul mit einer gläubigen Mutter und einem Atheisten als Vater auf. Schon früh lernt Peri den Unterschied kennen und wächst unter ewigen Differenzen zwischen den Eltern auf. Während ihres Studiums verfolgt sie diese beiden Lager weiter, in Form ihrer besten Freundinnen (welche totale Gegensätze sind). Hilfe und tiefere Einsichten erhofft sie sich vom umstrittenen Professor Azur. Die Zwiespältigkeit und gleichzeitig Verbundenheit zwischen Tradition und Moderne, Glauben und Wissenschaft, Liebe und Vernunft sind einfühlsam beschrieben, regen zum Denken an und fesseln auf eine Art, wie es nur Elif Shafak vermag. Der Roman ist gefüllt mit Gesprächen und Gedanken über die Unterschiede der Kulturen, ihren Wertvorstellungen und dem Umgang mit Glauben, Gott und Philosophie. Alles verwoben in die Lebensgeschichte einer Frau, die modern und fortschrittlich sein möchte und doch immer wieder von sich selbst zurückgerufen wird, die voller Zweifel und Unsicherheiten steckt, die wortwörtlich vor sich davonläuft. Ein Buch über die Glaubensfrage aber auch mal ohne Religion, und vorallem ohne zu urteilen und dass das Extreme zu extrem sein kann. Auch in diesem Buch schreibt Elif Shafak gesellschaftskritisch und regt zum Nachdenken an 🙂
“Ich bin ständig in der Schwebe. Vielleicht will ich zu viel auf einmal und nichts davon leidenschaftlich genug.” S. 135