In der New York-Times schreibt Starökonom Paul Krugman regelmäßig über Themen wie Geldmengenpolitik, Haushaltspolitik, Fiskalpolitik und die Auswüchse der amerikanischen Politik. Hier lesen wir nach, was Krugman seit zwanzig Jahren umtreibt. Er widerlegt die Mär von Steuersenkungen für Reiche, die das Wachstum antreiben würden. Er widerlegt die Vorbehalte gegen die antizyklischen Eingriffe nach Keynes. Und den Euro hält der umtriebige Nobelpreisträger für eine Fehlentscheidung. Seine Lieblingsgegnerin ist die “GOP”, die Republikanische Partei und ihre oft sehr eigenwilligen und faktenresistenten Exponenten. Er unterstellt der von konservativen Miliardären gesponserten Partei, sich zwingenden Fakten zu verschließen, notwendige moderate Veränderungen zu verzögern oder zu torpedieren und mit niederen Motiven und rassistischer Polemik bei den Arbeitern und “normal people” anzubiedern um dann nachgewiesenermassen unwirksame Steuergeschenke für Miliardäre zu beschließen. Kommt uns das nicht auch irgendwoher in der Schweiz bekannt vor? Natürlich erreicht Krugman als New Yorker und Teil jener im “rust belt” so verhassten Akademierelite vorwiegend Leser*innen , die kaum Trump gewählt haben dürften. Gerade darum erwartet uns ein geistreiche Lektüre, die uns trockene Materie süffig aufbereitet serviert. Der Kolumnist Krugman beherrscht sein Metier, er schreibt pointiert und facettenreich, er argumentiert mit Leidenschaft und unterlegt seine Thesen mit Fakten und auch für Laien nachvollziehbaren Vergleichen.