Im gewohnten Stil von Eveline Hasler beschreibt die Autorin Jahre im Leben von Ferdinand Rieser und seiner Ehefrau Marianne Rieser-Werfel.
Das Ehepaar hat das Theater am Pfauen in Zürich gegründet und dieses steht auch im Zentrum der Geschichte. Es hat etwas historisch Biografisches - oder umgekehrt. Die Riesers sind heute nicht mehr bekannt. Das Theater kennt man noch und ebenfalls die Persönlichkeiten, mit denen sie teilweise engen Kontakt hatten oder verwandt resp. befreundet waren. Die Manns, Werfels, Alma Mahler, um nur wenige zu nennen.
In der klaren, dichten Erzählweise wird klar herausgestellt, was es in der Zeit vor und während dem zweiten Weltkrieg bedeutete, politisches Theater zu machen. Die vielen Schwierigkeiten. Schauspieler, welche sich im politischen Exil befanden. Verwandte in Polen oder in Deutschland, um die man bangte oder zu retten versuchte. Eveline Hasler erzählt ruhig. Nie dramatisiert sie.
Zwischen den Erzählungen von Reisen, Begegnungen und Diskussionen um Vorstellungen, Politik und mit Schauspielern gibt es auch immer wieder Abstecher ins Privatleben der Riesers. Politische Uneinigkeiten in der Familie, die Tochter Mucki, die erkrankt und immer wieder Atembeschwerden hat.
Die Riesers haben mit dem Pfauen Grosses geleistet. Es sind facettenreiche Menschen, denen aber kaum Faszinierendes anhaftet - keine charismatischen Menschen, auf jeden Fall mutige und eindrückliche Persönlichkeiten. Die Lorbeeren dafür haben später andere eingeheimst. Eveline Hasler arbeitet diese ausgezeichnet recherchierten Geschichte auf.
Die Sprache Haslers macht Lust zu Lesen. Dass die Geschichte an bekannten Schauplätzen spielt und so viele Bekanntheiten vorkommen, macht sie um so spannender.