Etan ist ein erfolgreicher Neurochirurg, liebender Vater und Ehemann. Als er eines Abends einen illegalen Einwanderer auf dem Heimweg durch einen Unfall tötet, wird er mit einer Situation konfrontiert, die ihn vollkommen aus der Bahn wirft. Wie soll er sich entscheiden? Unfall melden und die Karriere riskieren? In einem Impuls flieht er von der Unfallstelle. Tags darauf steht eine Frau vor seiner Tür. Die Eritreerin ist die Ehefrau des Verstorbenen und weiss, was er getan hat. Nun erpresst sie ihn. Er soll sein ärztliches Können bereitstellen für die illegalen Einwanderer. Um zu verhindern, dass der Unfall publik wird und seine Frau davon erfährt, lässt er sich darauf ein und versorgt nun nach der Arbeit in einer heruntergekommenen Werkstatt die verschiedensten (zum grossen Teil der Armut geschuldeten) Krankheiten und Verletzungen der armen Menschen.
Die Autorin führt die Charaktere sehr feinfühlig ein, ihre inneren Kämpfe, Hintergründe - aber auch die gesellschaftliche Situation werden so detailliert beschrieben, dass man es nicht nur liest, sondert spürt. Rassismus wird sachlich und subtil - und dadurch umso eindringlicher - thematisiert.
Keine einfache Kost, aber dennoch eine klare Empfehlung.