Beim Lesen des Büchleins musste ich an einen Ausspruch von Papst Franziskus denken, der einmal meinte, dass die Hirten ‘Stallgeruch’ haben sollten! - Bischof Heiner Wilmer hat ‘Stallgeruch’ - nicht nur, weil er in diesem Milieu gross geworden ist, sondern weil er fast ‘hemdsärmelig’ im Leben steht - er kann grosse Themen im Alltag verankern - mit Gott Tee trinken und sich fragen, ob dieser auch ‘Kluntjes’ hat - um ins Wort zu heben, wie gewöhnliche Erfahrungen einen Zipfel Ewigkeit erhaschen - und Ewigkeit in ihrer Endgültigkeit aussehen könnte.
Er fragt nach dem, was trägt. Ja, ob der Glaube, die Gottesbeziehung überhaupt trägt. Er scheut sich nicht zu fragen ’Was bringt’s?'. - Die vielfach geschmähte und verpönte Frage, weil sie so oft nach Profit und Egoismus riecht, ist für Wilmer durchaus eine ent-scheidende Frage: ’was bringt’s?' wird bei ihm quasi zum Prüfstein, der einem klar macht, ob hält, woran ich mich halte.
Ja, WAS trägt, WER trägt…? Um diese Fragen kreist er spiralförmig - und in die Tiefe.
Er meditiert über den Kirchenbau ’Notre Dame d’Espérence’ (Notre Dame) in Paris, wo er einige Tage nach Weihnachten weilt - alles wird ihm zum Sinnbild, das weiter trägt, tiefer geht. - Ken oberflächliches Geplapper, das sich anbiedert, up-to-date und aktuell sein will. - Ich spürte hier einen Menschen, der Himmel und Erde ebenso verknüpft, wie Zeit und Ewigkeit. Der einen Draht zu Gott, aber ebenso zu den Menschen hat!