Tom Winter ist Sicherheitschef einer exklusiven Privatbank, die so sehr auf Diskretion bedacht ist, dass Winter aufgeboten wird, als in einem Berner Aussenquartier eine alte Dame aufgefunden wird. Unter ihren Kindern vermutete die Tote eine Mörderin odet einen Mörder. Der Grund: Vor Jahren wurde ihr Mann, ein Bäcker, tot in seiner Backstube gefunden, elend verbrannt im riesigen Backofen. Die alte Dame vermutet nun, dass mindestens ein Kind den Bäcker da hineingestossen haben müsste. Vor Testamentseröffnung muss das geklärt werden. Aus dieser Erzählanlage heraus besucht Winter die Kinder, die knallharten Managerin einer Pharmabude in Deutschland, der leicht abgestürzte klamme Sohn in England und die mysteriöse Aussteigerin in Portugal. Was klar wird: Jeder hätte ein Motiv gehabt. Und da auch die bewusste Tote nicht freiwillig das Zeitliche gesegnet hat, macht das die Sache nicht einfacher. Beck’s Protagonist hat für einen Ermittler, dessen Brötchengeber Wert auf Diskretion legt, erstaunlich viele James Bond-Allüren, ist ein Haudegen und Frauen sehr zugetan. Und sprachlich outet sich der Autor mitunter als klarer Verfechter einer “action”-geladenen Sprache. Doch die genüssliche Demontage der bürgerlichen Fassade und der fulminante Schluss entschädigen und stimmen den Leser versöhnlich.