In schnellen, da kurze Kapiteln entführt die britisch-nigerianische Autorin Oyinkan Braithwaite nach Lagos, Nigeria, wo das Bessere-Mittelschicht-Schwesternpaar Korede (Ich-Erzählerin) und ihre ach-so-wunderschöne Schwester Ayoola (die Serienmörderin) ihren Alltag bestreiten: Die eine als “Spurentilgerin”, die andere quasi als Männer-Fressender-Vamp.
Eine wohlwollende (abgründigere) Leseart kann diesem Roman auch einen feministischen, böshaft-ironischen Ton ausmachen: Statt Opfer einer gewaltvoller Vergangenheit (schlagender Vater) zu sein und zu bleiben, revanchieren sich die Schwestern, jede auf ihre Weise. Die eine ziemlich konkret, indem sie ihre Liebhaber auf die Strecke bringt, die andere indem sie ihrer Schwester loyal hinterherräumt. Letztere scheint gar subversiv gegen einen patriarchalen Schönheitswahn ankämpfen zu wollen…Aber das ist wirklich eine sehr wohlwollende Interpretation.
Ein kleines bisschen Spannung kam bei der Frage auf, wie sich Korede entscheidet: Unterstützt sie ihre Schwester auch noch weiter, wenn diese es auf Koredes Crash (“Dr. Dreamy”) abgesehen hat. Ansonsten grosses Gähnen.
Vielleicht lag es (nur/vor allem) an der Übersetzung (lausig), bei mir kam die Story aber nicht an. Wem dieses Buch gefällt, kann wahrscheinlich auch was an Lisa Taddeos ANIMAL abgewinnen.