In der amerikanischen Kleinstadt Crosby plätschert das Leben vor sich hin. Nichts ist wirklich spannend oder birgt nach außen hin große Dramen. Doch hinter den Fassaden gibt es eine Vielzahl kleiner und großer Ereignisse, die Strout mit einem wunderbaren Blick für das Detail beleuchtet und erzählt. Dabei verbindet sie die Schicksale und Geschichten, mal tauchen die Personen als Haupt- mal als Nebenrolle auf. Ein verbindendes Element all der kleinen Geschichten ist die ehemalige Lehrerin Olive Kitteridge. Der genaue Blick von Strout, ihre Fähigkeit, mit ihrer Art zu schreiben Bilder zu schaffen, lassen den Leser und die Leserin eintauchen in die Geschichten aus Crosby. So entsteht auf den ca 350 Seiten ein Ja zu den unterschiedlichen Lebensentwürfen, zu den Entscheidungen der einzelnen Personen und es ist auch ein Aufruf an den Leser, Personen nicht auf den ersten Blick in Schubladen zu stecken.
Elizabeth Strout wurde 2009 für diesen Romam mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Ich bin sehr froh, dass ich den Roman nun für mich entdeckt habe.