Erzählt wird die Geschichte von Olivera aus Konstantinopel, die (nach dem Tod ihrer Mutter) zusammen mit Vater, Geschwister und ihrer Yiayia (Oma) aufwächst. Letztere hat eine sehr wichtige Rolle im Leben des Mädchens, sie geht ihrer Yiayia zur Hand und wird von ihr zur ‘Salbenmacherin’ ausgebildet.
Laurenz ein Fernhänder aus Tübingen hat Ware bei Oliveras Vater abzuholen, da sich die Anlieferung verzögert, ist er gezwungen, länger zu bleiben. Olivera und Laurenz verlieben sich (Hals über Kopf), schnell ist die Ehe geschlossen (!) - und Olivera reist mit ihrem Mann ins ferne Tübingen. Die Reise ist beschwerlich und gefährlich - zudem zeigen sich die ersten Trübungen in der Beziehung…
Unterwegs lernt Olivia zunehmend die deutsche Sprache. In Tübingen selbst muss sie sich ans neue Klima gewöhnen - auch im übertragenen Sinne. Nicht nur das nasse Wetter und der kommende Schnee (inzwischen ist es Oktober) machen ihr zu schaffen, sondern auch die Feindseligkeiten der Tübinger. Ihr dunkler Teint verrät sie als ‘Ausländerin’ - womöglich gar eine Heidin!
Derweil Olivera über ‘glückliche Fügung’ beim Spitalbader und der dortigen Offizin unterkommt, verstrickt sich Laurenz immer mehr in dunkle Geschäfte - die Gier nach Geld und nach Ansehen macht ihn wehrlos. Er redet sich ein, dass er nur ‘Mitläufer’ ist - die Hände schmutzig machen sich die Andern… und wenn das Geschäft endlich über die Bühne ist, kann er abhauen und mit Olivera ein neues Leben aufbauen. - Doch Laurenz hat die Fäden schon längst nicht mehr in der Hand - die Ereignisse überschlagen sich - werden immer ‘grauslicher’ - Olivera muss schmerzhaft die charakterliche Veränderung von Laurenz erleben, auch ihre Medizin bringt die ‘Körpersäfte’ nicht mehr ins Gleichgewicht… - Letztendlich kommt es zum ‘fulminanten Eklat’… Alle verlieren alles - doch für Olivera wird der Verlust zum Gewinn - und Neubeginn.
Stolzenburgs Geschichte spielt Anfang 15. Jahrhundert und dreht sich um damalige Heilkunde und dem ausufernden Reliquienhandel. Das ganze ist fundiert und spannend aufgebaut - auch wenn ich das eine oder andere Fragezeichen setzen würde… Wie ich bemerkte, gibt es weitere Geschichten um ‘Die Salbenmacherin’. Da es mich wunder nimmt, wie’s in Nürnberg weitergeht… werde ich womöglich zu gegebener Zeit einen weiteren Band der Geschichte zur Hand nehmen.