Ein eindrückliches Buch:
Im Mittelpunkt steht Rob Jeremy Cole, der als Junge kurz hintereinander beide Elternteile verliert. Die ganze Kinderschar wird ‘verteilt’ - er bleibt als einziger zunächst übrig… Letztendlich kommt er bei einem Bader unter - ein schicksalshaftes Ereignis - das sich im Laufe der Jahre über manchen Schmerz und manche Not hin zum Glück wendet und so entwickelt.
In vielen facettenreichen Bildern und Geschichten werden Kindheit und Jugend des ‘Bader-Gesellen’, seine Ausbildung zum Bader und Gaukler, das Ziehen durch die Grafschaften Englands und vieles mehr beschrieben. Immer mehr spürt Rob seine Sehnsucht, ‘Medicus’ zu werden. Durch seine Gabe, ‘Lebenspuls’ und sein ‘Verlöschen’ zu spüren, erkennt er immer mehr seine Berufung zum Medicus, ebenso existentiell ist sein Drang, zu verstehen und zu helfen/heilen.
Über verschiedene Wendungen entschliesst er sich, sich der Ausbildung zum Medicus im fernen Persien (Isfahan) zu stellen und beim grössten Medicus seiner Zeit (Ibn Sina/11. Jhd.) in die Schule zu gehen. Dass auch das nicht ‘glatt’ abgeht, ist voraussehbar - trotzdem bleibt Rob unbeirrbar auf seinem Weg, der ihn letztendlich zum Ziel führen wird.
- Das Ziel ‘Medicus’ wird zwar erreicht - und ist doch nicht der Schlusspunkt - denn seine tiefste Sehnsucht nach ‘Heimat, Familie, Geborgenheit’ und darin auch Liebe und Anerkennung wird sich noch auf manche Prüfung und Herausforderung gefasst machen müssen!
Ein lohnenswertes Buch, das gekonnt viele Erzählstränge miteinander verwebt und ein differenziertes Bild eines Lebensweges zeichnet - von seinem Wurzelgrund her ist zwar manches angelegt - scheinbar vorher bestimmt - und harrt doch noch der Prüfung und vor allem der Erfüllung.
Als Resümmee würde ich für mich daraus folgern: man darf sich von Gegenwind nicht abhalten lassen - mit Geduld der Spur der Herzenssehnsucht folgen - bis die Zeit (oder man selbst…) dafür reif ist.