Ein kurzer, amüsanter Roman, der sich um die Poggenpuhls dreht:
da ist die Majorin Albertine von Poggenpuhl (der Mann ‘ehrenhaft’ gefallen) und ihre drei Töchter, die Haushälterin Friederike und zwei Söhne, Wendelin und Leo - beide im Militär, ersterer ‘aufstrebend’, letzterer eher ein ‘Leichtfuss’. Sie leben in einer Wohnung in Berlin - das eine Fenster geht zum Kirchhof von St. Matthäi, das andere zu einer Bonbonfabrik.
Die älteste der Töchter - Therese - hat noch am ehesten ‘Adelsbewusstsein’ im Blut - und den entsprechenden Dünkel. Die mittlere - Sophie - ist Künstlerin und Manon - das Nesthäkchen - verkehrt hauptsächlich bei einer Bankiersfamilie, mit deren Tochter Flora sie befreundet ist und die sie (vergeblich) mit ihrem Bruder Leo zu verkuppeln sucht.
Um diese ‘familiäre Konstelation’, die noch durch Albertines Schwager General a.D. Eberhard von Poggenpuhl ergänzt wird, entwickelt Fotane einen leicht-beschwingten Roman, durchaus mit ‘philosophischem Tiefgang’ in den einen oder anderen Aussagen - aber nicht ‘von Schwergewicht’.
Erheiternd die Dialoge und Zwistigkeiten, die die unterschiedlichen Charaktere herauf beschwören und ausfechten, wie man sich aber auch immer wieder versöhnt und zusammen findet. Die eingestreuten französischen Begriffe zeugen von ‘Bildung und Noblesse’ - eine andere Welt und Zeit - ein Familienleben, wie eine Theateraufführung!
Leichte Kost - hat zur Abwechslung gut getan - ohne ‘bleibend’ oder ‘nachhaltig’ zu sein….