Julia Lacadou entführt uns in ihrem neuen Roman in die Welt der neuen Medien. Sehr verdichtet werden wir in die Sprache der jugendlichen Nerds geworfen. Mette , die rebellische Protagonistin zeigt uns ihre Welt. In drei Teilen lernen wir erst ihre Ablehnung der Erwachsenenwelt und danach ihre verletzliche Seite kennen. Im dritten Teil nimmt die Geschichte dann ihren Lauf mit unerwarteten Konsequenzen.
Wir werden gefordert, in den Dialogen sind Dutzende Begriffe versteckt, die vielleicht den Lesefluss etwas behindern, weil sie uns neu sind. Mit der Zeit kann man allerdings erahnen, was gemeint ist und kommt so ohne Wikipedia aus. Die Vielzahl der Begriffe bringt uns andererseits in den Groove dieser Welt.
Neben Mette begegnen wir Jo, der es geschickt versteht, Mettes Suche nach Halt in der Welt auszunutzen. Mehr sei hier nicht verraten.
Im letzten Teil wird die Thematik der Pandemie eingebunden. Sehr gekonnt, für mich aber zu nahe an der Zeit. Die eigenen Erlebnisse verzerren den Blick auf das Buch. So ist es mir ergangen. In ein zwei Jahren sieht das sicher anders aus.
Sicher eine gelungene Auseinandersetzung mit der neuen digitalen Welt.