Vikki Victoria, Band 1: Als die Künstlerin Vikki Victoria erfährt, dass Toni Besenwiesler aus dem Gefängnis ausgebrochen ist, weiss sie, dass sie sich augenblicklich in Sicherheit bringen muss. Toni hat ihr 13 Jahre lang aus dem Gefängnis gedroht – jetzt ist er draussen. Aber wohin nur? Von München geht’s ab in die alte Heimat: Übertreibling – da wird sie niemand vermuten. Vikki weiss nach wie vor nicht, wieso Toni glaubt, dass sie ihn für den Mord an seiner Frau angeschwärzt habe…
Erster Eindruck: Das Cover ist übertrieben, kitschig, nicht ganz mein persönlicher Geschmack, aber es passt sehr gut zum fiktiven Ort Übertreibling.
Die ersten Jahre ihres Lebens hat Vikki als Junge verbracht – nun ist sie also eine Frau (ein bisschen autobiografisch von Gloria Gray?). Sie ist mit Kathi, dem Social-Media-Profi von einer Etage unter ihr befreundet, für die tägliches Posten von Content lebensnotwendig geworden ist. Wehe, wenn es nicht genügend Likes gibt! Die Reaktionen auf Vikkis Plaudereien rund um die Gender-Thematik waren ja ganz wüst… ein Shitstorm eben.
Vikki trifft sich mit Münchens Clanchef Achmet Kyriakides. Was erhofft sie sich von seiner Seite? Und warum fährt sie anschliessend ausgerechnet nach Übertreibling, das doch auch die alte Heimat von Toni ist? Warum kontaktiert sie Jessica, Tonis Schwester?
Es dauerte nicht lange und es gab bereits eine Explosion sowie eine Messerstecherei. Wer steckt hinter diesen Ereignissen? Wie will Vikki das herausfinden? Nun gut, sie schaltet mal eben kurz in den Miss-Marple-Modus und dann wird es schon werden, oder? Mit Unterstützung der Motorradgang Switch Blades unbedingt!
Nach dem ersten Viertel des Buches fühlte ich mich ein bisschen erschlagen: die Vikki plappert und plappert und plappert. Aber dann wurde es besser: entweder wurde das Geplapper weniger oder ich habe mich tatsächlich daran gewöhnt (ich glaube an die zweite Option)…
Ein immer wiederkehrendes Thema ist Sinn oder Unsinn des Genderns – sehr amüsant umgesetzt. Das Gendern ist heutzutage so ein heisses Eisen geworden… sobald jemand sich dazu äussert, wird er/sie/es gleich angreifbar. Ich finde alle Extreme – egal in welchen Bereichen und Richtungen – immer schwierig. Sehr amüsant war auch die Rechtschreibung von U35 versus Ü35. Dieses Buch müsste eigentlich einen Warnhinweis haben, denn es ist absolut nicht dazu geeignet, damit die deutsche Sprache zu erlernen. Die ganzen Sprüche, die Vikki raushaut, würden alle Lernenden heillos verwirren.
Fazit: Schräg? Klar. Übertrieben? Auf jeden Fall. Unterhaltsam? Und ob! 4 Sterne.