Die beiden Freundinnen Marie und Caro haben richtig Erfolg mit ihrem Lädchen auf Hiddensee. Caro ist Juristin, ihr Herz schlägt jedoch für Bücher und Marie ist gelernte Floristin. Zusammen verkaufen sie Bücher und Blumen in ihrem “Traumschlösschen”. Die Kunden kommen sogar von Rügen, um bei ihnen einzukaufen. Marie steht kurz vor der Hochzeit mit ihrem Freund Ole, bei Caro will es nicht so ganz klappen mit der Liebe. Ihrer Mutter, die penetrant immer wieder nachfragt und sich in Caros Leben einmischt, zaubert Caro einen Verlobten aus dem Ärmel. Der Schreck ist groß, als Frau Baumgartner sich zum Besuch anmeldet,…denn woher soll Caro auf die Schnelle einen passenden Mann hernehmen?
„Dein Flüstern im Meereswind“ ist eines dieser Inselbücher, die mir heitere Lesestunden beschert haben. Es geschieht immer etwas. Die Handlung wirkt lebendig, wenn auch vorhersehbar. Damit hat man hier eines dieser Bücher, mit dem man, ohne viel zu überlegen, lesend ausspannen kann.
Dazu kommt ganz viel Inselflair, denn die kleine Insel Hiddensee wurde von der Autorin malerisch beschrieben. Man fühlt sich lesend wohl auf der kleinen Ostseeinsel und wird kulinarisch, leider auch nur lesend, mit allerhand Gebäck versorgt. Vor allem die beliebte Zutat Sanddorn, mit der Maries Großmutter mit Vorliebe backt, ist Beigabe für viele Leckereien. Eine kleine Auswahl an Rezepten ist dann auch ganz am Schluss des Buches eingefügt.
So viel zu Inselfeeling und Kulinarik!
Die Liebe, die Caro sehnlichst ersehnt, überfällt sie dann auch ziemlich plötzlich und ist mein Kritikpunkt. Denn die Figur Hannes, der ihr aus der Patsche hilft, konnte mich nicht überzeugen. Beim ersten Zusammentreffen ist er wortkarg und unbeholfen. Ein paar Seiten weiter hat sich der einsilbige und linkische Nerd in einen attraktiven und liebevollen Mann verwandelt. Das war mir dann doch zu weit hergeholt und nicht überzeugend. Eine fast ebenso unglaubliche Wandlung macht Caros Mutter durch. Vom rechthaberischen, bitterbösen und notorisch unzufriedenen Drachen wird sie zu einer mitfühlenden, emphatischen und helfenden Frau.
Handelt der vordere Band „Wie das Leuchten von Bernstein“ hauptsächlich von Marie, steht nun Caro im Mittelpunkt. Beide Geschichten sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.
Nele Blum ist das Pseudonym der Autorin Mila Summers und mir hat ihr Schreibstil gut gefallen. Einfach gehalten, locker und flüssig zu lesen, habe ich mich gut unterhalten gefühlt.