Wer diesen Schmöker in die Finger kriegt, findet in diesem Krimi so viel Zürich-Lifestyle, mit trendigem urban-garden, moderner Küche und perfektem Barista-Kaffee, man riecht den Duft des Wassers vom Zürisee, dass man fast übersieht, wie klischeereich und platt die Handlung ist. Am Anfang lässt sich Rosa Zambrano bei Dr. Jansen Eizellen einfrieren. Zufälligerweise wird genau der Arzt ermordet, der diesen Eingriff vornimmt. Zambrano hat eine Kripo-Vergangenheit, bevor sie traumatisiert nach schwierigen Zeiten in die Wasserpolizei gewechselt hat. Nun assistiert sie dem leitenden Beamten Martin und geht auf Spurensuche. Und nun ermittelt die Kripo mit Zambrano im Umfeld des Arztes. Dieser erfolgreiche gut aussehende Arzt, ein Pionier der modernen Fortpflanzungsmedizin, ist auch an einem Start-Up in diesem Gebiet beteiligt, dessen Sitz nur in Zug sein kann. Und da er im See tot aufgefunden wird, ermittelt unsere Rosa mit einem forschen Kripo-Beamten, den sie aus Polizeischulzeiten kennt. War es die gehörnte Ehefrau? War es ein Täter aus dem Milieu, denn auch da hat unser ermordeter Frauenarzt verkehrt. Und da gibt es noch die militanten Gegnerinnen der Auswüchse des Biotech-Unternehmens, das ein ETH-Spin-Off ist. Oder sind es gar die Partner innerhalb des Biotech-Start-Ups? Unheimlich viele Fährten werden da gelegt. Das Ermittler*innenteam ist derart gefordert, effektiv unter Druck!, dass neben dem One-Night-Stand, Zambranos Essen mit dem befreundeten schwulen Nachbarspärchen und der problematischen Beziehung zur Schwester, die mit ihrer Partnerin ein Kind bekommen hat , ein Einsiedler als Zambranos Vater, eine charismatische schwierige Mutter und das Schwimmen zum Kopflüften ausführlich beschrieben werden muss. Das ermittelnde Fast-Pärchen ermittelt nach der gemeinsamen Liebesnacht im Übrigen mit Eifer weiter, aber da gibt es auf beiden Seite noch ungeklärte Geschichten, die einer Beziehung im Weg stehen. Es knistert, aber kein Feuer. Alles ist kompliziert in diesem Krimi, mit Ausnahme des Plots. Man ahnt zu Beginn die Rollenverteilung, die Bösewichte sind gut erkennbar beschrieben, und die Auflösung ist so schlüssig wie berechenbar. Will heissen, in diesem Buch hat es so viel lifestyligen Drumherum, dass der Krimi Nebensache ist.