In diesem Buch legt der Jesuit Andreas Batlogg in 33 Kapiteln seine ganz persönliche Sicht auf Jesus dar - zwar reichlich ‘theologisch genährt und fundiert’ - dennoch keine gelehrte Christologie.
Ihm geht es darum nachzuspüren, WER Jesus für ihn ist, wie er sein Leben in ‘Gesellschaft’ mit Jesus gestalten und es an ihm orientieren kann.
Batlogg ist ungemein belesen und schöpft entsprechend aus diesem grossen Fundus - mit Bevorzugung von Rahner, Guardini, aber ebenso Bieser und Stier (u.a.). Dabei wählt er auch hier weniger die hochgelehrten, theologischen ‘Knacknüsse’ aus, als vielmehr die An-Fragen an den Glauben und seine (notwendige) Konkretisierung.
Zugespitzt formuliert er es so: Christen sind nicht Angehörige eines Leben-Jesu-Gedächtnis-Verein. oder: Christen sind Wegbereiter nicht Nachlassverwalter.
Jeder Christ schreibt aufgrund seiner Taufe das Leben Jesu weiter. (Zitat) - Darum geht es in diesem Buch: wie schreibe ich dieses Leben weiter? Oder in Batloggs Worten: Was will ich von Jesus lernen?
Christusglaube muss nicht nur auskunftfähig und auskunftwillig sein, sondern auch argumentativ belastbar. (Zitat) So kommt man zwar nicht darum herum, sich auch ein ‘Wissen’ über Jesus, sein Leben, seine Botschaft anzueignen - doch muss es so geschehen, dass das ganze Leben davon ‘infiltriert’ wird. Konsequent lautet der Untertitel des Buches denn auch: ‘suchen - finden - bekennen’. - Da Jesus kein Besitz ist, will er stets neu gesucht werden, weil er kein ein für allemal gewusstes Wissen ist, muss er in jedes Alltag je neu buchstabiert werden. Dazu finden sich viele wertvolle Gedanken. Vor allem die Kapitel 18 Der lernende Jesus; 19 Der schwierige Jesus; 20 Der harmlose Jesus haben mich angesprochen und aufgerüttelt…
Das Buch regt an, sich selber Gedanken darüber zu machen, wer Jesus für einen ist - ob er überhaupt eine Bedeutung hat - vielleicht auch, ob die Bedeutung noch aktuell ist - und wievieles davon ‘in den Kinderschuhen’ stecken geblieben ist.