Es fällt mir überaus schwer über die unendliche Geschichte zu schreiben. Einerseits weil ich betreffend der Wirkung des Textes etwas zwiegespalten bin und andererseits weil sie mit einer Dichte und Fülle daherkommt, die eine überschaubare Betrachtung unzureichend erscheinen lässt. Ich will es dennoch versuchen:
Der Text ist in zwei grössere Teile gegliedert. Der erste Teil erzählt uns die Geschichte von Bastian Balthasar Bux, der in einer Bücherei dem alten Buchändler einen auffälligen Band entwendet, der sich als die unendliche Geschichte selbst entpuppt. In diesem Teil wechselt die Erzählung zwischen Atreju in Phantasien und Bastian in der “realen” Welt hin und her, bis sich die beiden Erzählstränge gegen Ende treffen. Dieser Teil und die Geschichte um Atrejus Suche hat mir sehr gut gefallen.
Im zweiten Teil wird die Geschichte etwas moralischer und es sind vermehrt Einflüsse der höfischen Dichtung zu finden, was ich zwar unter dem literaturwissenschaftlichen Aspekt spannend finde, leider jedoch weniger als Leser, weil die Erzählung etwas an Spannung verliert und abflacht.
Nichtsdestotrotz hat mich die unendliche Geschichte in ihrer Vielseitigkeit erstaunt und inspirert und an so manchen Abenden sanft in den Schlaf gewiegt und lies mich mit wundersamen Träumen schlummern, sodass ich entgegen der Beschreibung des zweiten Teils eine Empfehlung aussprechen will.