Um ehrlich zu sein, weiss ich gar nicht mehr genau, was in den Briefen alles geschrieben steht. Dennoch habe ich diesen kurze Sammlung der Briefe Rilkes an einen jungen Bewunderer innerhalb einiger Stunden regelrecht verschlungen. Ich konnte den Text kaum aus den Händen legen, solch einen Sog übte er auf mich aus.
Rilke bombardiert den Leser gerne mit Gedanken und Gleichnissen, bis nur diese spezielle Nachdenklichkeit zurückbleibt, die einem teilweise über mehrere Tage begleitet. Dies ist jedoch nicht eine traurige, träge Nachdenklichkeit sondern eine ermutigter Wille zum eigenen Denken. Denn Rilke vermag es wie wenige sonst, durch die Macht seiner Sprache zu inspirieren, ohne dabei in den Pathos zu verfallen.