Deutschland, Preussen, Ende des 19. Jahrhunderts. Effi, ein Mädchen von 17 Jahren und einzige Tochter der adligen Familie von Briest, wird praktisch von einem Tag auf den anderen mit dem mehr als 20 Jahre älteren Baron von Instetten verheiratet und zieht mit ihm weg in einen kleinen Ort in Hinterpommern.
Beide sind gefangen in einem engen gesellschaftlichen Korsett, das wenig Spielraum lässt. Effi versucht einen Weg aus dieser Zwangslage zu finden und zerbricht daran. Instetten hält sich an alle Regeln und zerbricht schlussendlich auch daran.
Die Geschichte entwickelt sich leise, drängt unaufhaltsam vorwärts und endet tragisch. Obwohl nicht alles bis ins Detail erzählt wird, zeichnet Fontane ein genaues Bild der damaligen Gesellschaft, mit Hilfe von Gesprächen und Gedanken seiner Figuren, ohne diese jemals direkt zu verurteilen.
Ich musste mich am Anfang etwas überwinden, weil Klassiker meiner Meinung nach manchmal überbewertet werden. Das ist mein ganz eigenes Vorurteil und ich stehe dazu. Aber ich fand nachher doch ziemlich schnell in die Geschichte, liess mich mitreissen und habe sie trotz der Tragik mit viel Freude zu Ende gelesen.