Ich bin ehrlich: Ich hatte das Buch schon fast im Warenkorb als mein Blick auf das Buchgenre fiel. Erotik. Man nenne mich Bünzli, aber in diesem Moment war ich mir meiner Sache nicht so sicher. Seit ich vor vielen Jahren “Fifty shades of Gray” gelesen habe (jeder hatte es gelesen!), habe ich einen grooooossen Bogen um dieses Genre gemacht. Willenlose und scheinbar hirntote Frauen, triebgesteuerte Männer, alles erinnert mehr an Tiere als an zivilisierte Menschen. Ich persönlich mag das nicht so.
Und doch weckte “High Hopes” meine Neugier, sei es das schöne Cover oder die Thematik, die sehr an “Grey’s Anatomy” oder ähnliches erinnert.
Keine Seite lang habe ich den Kauf bereut. Es wäre gelogen, würde ich behaupten, der Roman besteche durch seine durchdachte Story. Tatsächlich ist es wirklich wie in einer Krankenhausserie: Schicksale verschiedener Menschen werden beleuchtet, seien es Ärzt:innen, Pfleger:innen oder Patient:innen, und dabei sind die zwischenmenschlichen Beziehungen ein zentraler Teil.
Im ersten Teil dieser vierteiligen Serie erfahren wir mehr über die Assistentärztin Laura und ihren Betreuer Nash und sind dabei, wenn sie sich langsam näher kommen. Dazwischen erleben wir Lauras erste Arbeitstage in einem neuen Spital, in einem neuen Umfeld und mit vielen neuen Herausforderungen.
Was diesen Roman (und ich hoffe, die weiteren drei auch!) aber fantastisch macht, sind die Protagonisten im Buch und ihre Umgangsformen untereinander. Es herrscht gegenseitiger Respekt - egal in welcher Situation.
Die Personen sind so liebevoll, freundlich und witzig dargestellt, die Dialoge sympathisch und humorvoll, sodass ich jeden einzelnen kurzerhand in mein Bücherherz geschlossen habe.
Long story short: Ich empfehle dieses Buch allen, die gerade Zeit für ein Buch haben. Es liest sich leicht und gibt einem ein gutes Gefühl (auch wenn der Cliffhanger eher fies ist). Gönnt euch damit ein gemütliches Wochenende im Lesesessel!