In meinen Augen der bissigste und scharfzüngigste Roman von Jane Austen. Emma will selbst nicht heiraten, aber unbedingt Ehen stiften. Sie ist überzeugt davon, ein gutes Händchen darin zu haben- vermutlich, weil sie hochwohlgeboren ist, und eine gute Bildung erhalten hat. Ihre Hilfsbereitschaft ist aber nicht so ganz alturistisch, denn natürlich möchte sie, dass vom Glanz der guten Verbindung, auch etwas auf sie abfällt. und natürlich gibt es hier ein schönes Durcheinander an Paaren, die sich suchen und finden (oder auch nicht), erfüllter und unerfüllter Liebe. Austen gelingt es, ihre Heldin mit sehr kritischen Augen zu sehen und dennoch sehr liebevoll zu beschreiben: Sie wächst einem ans Herz, die liebe Kupplerin, die zwischendurch selbst ordentlich auf Abwege gelangt. Vielleicht ist das Buch auch deshalb so grossartig, weil wir hier eine Entwicklung der Protagonistin mitverfolgen können, die wirklich menschlich ist.
