In den 21 Kurzgeschichten in Shit Cassandra Saw, geht es um Frauen in unangenehmen Situationen, die genau so handeln, wie Ihre ersten Instinkte es für richtig halten.
Es schwer dieses unglaublich verrückte und verwirrende Buch zusammenzufassen, da die Heldinnen der einzelnen Geschichten so unvorbereitet, fast schon animalisch handeln, dass es schon in Richtung Fantasy geht. Das Buch hat einen sehr deutlich erkennbaren feministischen Unterton, der je nachdem sehr abschreckend und extrem wirken könnte, obwohl es super lustig geschrieben wurde und der leicht sadistische Ton der Autorin Gwen E. Kirby mich beim Lesen zum Schmunzeln gebracht hatte, geht es oft um seriöse und alltägliche Probleme von Frauen.
Die Geschichten spielen in unterschiedlichen Zeiten und nehmen oft Bezug auf historische Personen und Mythen, somit bekommt das ganze Buch noch mehr Tiefe. Themen wie Mansplaining und Cat-Calling werden angesprochen und auf düstere und leicht verstörende Art geregelt.
“A woman walks down the street and a man tells her to smile. When she smiles, she reveals a mouthful of fangs. She bites off the man’s hand, cracks the bones and spits them out, and accidentally swallows his wedding ring, which gives her indigestion.”
Persönlich fand ich das Buch super und hatte noch nie etwas Ähnliches gesehen. Man muss sicherlich der Typ dafür sein, aber der Gedanke seriöse Probleme, wie Street-Harassment, mit Humor und Wahnsinn zu lösen, ist sicherlich ein normaler Gedanke von vielen jungen Frauen meiner Generation. Es ist sehr provokant geschrieben und Gwen E. Kirby lässt ihre Heldinnen auch kein Blatt vor den Mund nehmen.