Als ich das Buch im Briefkasten fand, war ich begeistert. Auch ich durfte an der Community Leserunde teilnehmen. Von der Autorin kannte ich noch kein Buch, hatte aber viel Gutes gehört.
Das Buch selbst ist schön gestaltet, der Einband macht Lust darauf sofort die ersten Seiten zu lesen und in der hübsch gestalteten Karte im inneren des Buchs kann man sich lang verlieren. Also habe ich sofort mit dem Prolog begonnen - aber noch bevor ich diesen ersten Teil gelesen hatte war ich erstmal überfordert. Es kamen so viele Namen, Orte, Charakter- und Aussehensbeschreibungen auf einigen wenigen Seiten vor, dass ich bald nicht mehr wusste wo mir der Kopf steht. Ich musste mehrmals zurück blättern um mich zu erinnern wer nun mit wem und warum zugegen war. Puh. Wäre das Buch aus der Bibliothek gewesen, hätte ich vermutlich die Flinte ins Korn geworfen. Man lernt also eine ganze Menge Charaktere auf den ersten zehn Seiten kennen, versucht sich alle zu merken… und dann stellt man fest, dass sie fast alle auch sofort wieder sterben. Hm. Es geht um eine Spindel, die geöffnet werden soll. Auch hierzu hatte ich noch viele Fragen im Kopf. Eine klitzekleine Erklärung zu den Spindeln hätte mich sehr gefreut.
Danach entfaltet sich die Geschichte zum Glück etwas gemütlicher. Man lernt die wichtigen Akteure nach und nach kennen und erfährt die Geschichte immer wieder aus einem anderen Blickwinkel. So findet sich eine Gruppe Gefährten, die versuchen ihre Welt vor dem Untergang zu retten. Sie wollen verhindern, dass die oben erwähnten Spindeln geöffnet werden, bzw kann eine von ihnen offne Spindeln auch wieder schliessen. Jeder Charakter hat natürlich einen anderen Wissensstand, einzigartige Fähigkeiten um sich gegenseitig zu unterstützen. Geschichten, die aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben sind mag ich sehr. Auch im Reich der Asche habe ich das sehr geschätzt. Allerdings gibt es hier manchmal Zeitsprünge, die sich mir nicht ganz erschlossen haben. Mal liegt ein Abschnitt in der Zukunft, dann geht es in die Vergangangenheit, manchmal sind einige Wochen in einem Abschnitt passiert, dann wieder dauert eine halbe Stunde ein ganzes Kapitel. Das macht den Lesefluss oft recht zäh. Auch der Text ansich ist nicht immer flüssig zu lesen. Wobei sich hier die Frage stellt, ob es eventuell an der Übersetzun liegt? Erst im letzten Drittel habe ich gern weiter geblättert. Meiner Meinung nach wurde die Geschichte dann etwas flüssiger.
Die Geschichte selbst ist von der Idee her sehr gut. Die Welt ist vielseitig und stellt ganz unterschiedliche Kulturen vor. Wäre nich der Schreibstil hätte es wirklich Spass machen können in diese Welt einzutauchen. Am Ende des Buchs habe ich mir sogar gedacht: wie es wohl weiter geht? Aber falls ich zu zweiten Band greifen würde, dann würde ich es im Original versuchen. Einfach um herauszufinden, ob die Schwerfälligkeit des Texts durch die Übersetzung zustande kam, oder leider direkt aus der Feder der Autorin kommt.