Als Hermann Oberth in seiner Jugend Jules Verne liest, ist er wie besessen vom Traum, einmal auf den Mond zu fliegen. Sehr zum Ärger seines Vaters, der ihn in seinen Fussstapfen wissen möchte, als Arzt. Besessen von seinem Traum verlässt er Heimat, entfernt sich von Frau und Kind, um seiner Idee Geltung zu verschaffen. Zuerst wird er belächelt, belehrt und geächtet, doch bald schon wird die bemannte Raumfahrt Thema vom bekannten Regisseuer Fritz Lang, der wird auf den Fanatiker aufmerksam und holt ihn als Berater. Dort macht er Bekanntschaft mit Wernher von Braun, der ihn später zu sich ins Team holt, um Hitlers Superrakete zu bauen. Doch nirgends kommt Hermann Oberth auf einen grünen Zweig, oft genug kehrt er mit leeren Taschen zu seiner Frau zurück. Daniel Mellem zeichnet in diesem Roman spannend und klug das Leben eines sehr ambivalenten Daniel Düsentriebs nach, der mit seiner Besessenheit sein Gebiet geprägt hat, aber im richtigen Leben nur dank seiner Frau überleben konnte, eine beeindruckende Figur. Eine, die mi beiden Beinen im Leben steht. Hermann hat da weniger Feingefühl; Oft fehlte ihm das Gespür, sich abzugrenzen von den Nazis zum Beispiel oder später in den 60er-Jahren der NPD.