Wer das Tages Anzeiger Magazin kennt und regelmässig liest, kennt sie bereits: Die Autorin Nina Kunz. Ich gehöre auch zu ihrer Stammleserschaft, aber mir hat dieses Büchlein einen anderen, vertieften Einblick in ihre Gedankenwelt gegeben. Sie gibt ein bisschen von ihrem Leben preis, die Suche nach ihrem Vater, den sie nie kennengelernt hat, ist ein Ausschnitt davon. Sehr offen und sehr ehrlich dokumentiert sie, wie sie ihn sucht und findet und wieder verliert. Ohne Pathos, ohne Drama.
Sehr belesen öffnet sie uns die Augen für unsere Welt, regt zum Philosophieren an, nicht nur zum Konsumieren. Das Buch liest sich dennoch leicht, es ist realitätsnah, ihr Schreibstil persönlich und authentisch.
Am besten gefallen hat mir “Ich hasse das Internet” weil sie schonungslos darüber schreibt, wie wir uns in der virtuellen Welt bewegen heutzutage ohne richtig zu wissen, wozu und weshalb. Und warum wir nicht loslassen können.