Mrs Potts’ Mordclub, Band 1: Judith Potts ist siebenundsiebzig Jahre alt, arbeitet als Kreuzworträtsel-Autorin, liebt das Nacktschwimmen in der Themse sowie die „Medizin“ Whisky am Abend. Als sie meint, Zeugin eines Mordes auf dem Nachbargrundstück gewesen zu sein, nimmt ihr geruhsames Leben ein ganz anderes Tempo auf. Da die Polizei aus Judiths Sicht untätig ist, ermittelt sie gleich selbst. Dabei lernt sie die neurotische Pfarrersfrau Becks Starling sowie die Hundesitterin Suzie Harris kennen. Das Trio schreitet zur Tat…
Erster Eindruck: Das Cover ist aus meiner Sicht wirklich sehr gelungen, sowohl Gestaltung als auch Buchtitel.
Es dauert nicht lange, und schon stolpert der Leser über den ersten Toten: Stefan Dunwoody, der Nachbar von Judith. Obwohl sie ihren Nachbarn so gut wie gar nicht kannte, lässt ihr sein Tod keine Ruhe. Bei der Leiche wurde ein Medaillon mit der Aufschrift „Glaube“ gefunden. Kurz darauf wird ein weiterer Todesfall bekannt. Haben diese Fälle etwas miteinander zu tun? Gemäss ersten Ermittlungen von Detective Sergeant Tanika Malik haben sich die beiden Personen nicht gekannt. Tanika fühlt sich etwas überfordert – kein Wunder, wenn gleich zwei Fälle auf baldige Lösung warten und das Team personell unterbesetzt ist. Die Polizei schätzt es gar nicht, wenn sich Zivilisten in die Fälle einmischen, so wie es eben Judith tut. Sie hat zudem noch Unterstützung durch Becks und Suzie bekommen – ein skurriles Trio hat sich formiert.
Judith hat mich von Beginn an amüsiert: wenn ich mir vorstelle, wie diese alte Dame nackt unter ihrem Umhang und nur mit Gummistiefeln zum Fluss geht, um darin zu baden, ergibt dies ein witziges Bild. Becks ist eine für mich merkwürdige, anstrengende und überdrehte Frau. Suzie hingegen hat mir mit ihrer offenen und direkten Art sehr gut gefallen. Das Trio entwickelt diverse Theorien, wer die Täterschaft sein könnte, aber diese lösen sich immer wieder in Schall und Rauch auf.
Für mich war es das erste Buch des Autors, insofern habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten. Das Buch hat sich flüssig lesen lassen und war unterhaltsam, keine Frage, aber für mich war schlussendlich sehr vieles doch irritierend und unglaubwürdig. Die mit dem Fall beauftragte Polizistin geht neben dem Trio völlig unter. Um nicht zu spoilern, kann ich hier nicht weiter ins Detail gehen. Für den Fall selbst würde ich 3 Sterne vergeben, aber aufgrund dessen, dass mir in der Geschichte der trockene Humor so gut gefallen hat, runde ich auf 4 Sterne auf.