Mein erstes Buch von Susanne Fröhlich. Das Cover hat mich wegen den Farben angesprochen und der Klappentext klang auch interessant. Hab noch nie über dieses Thema gelesen, was ich gerne ändern wollte.
Jutta ist 68 Jahre alt und lebt nun seit 10 Jahren allein in ihrem Haus, weil ihr Mann gestorben ist. Das Verhältnis zu ihren Kindern ist eher eintönig und sie behält die Gewohnheiten, die sie mit ihrem Mann hatte, bei. Bei ihr ist nichts aufregendes oder spannendes. Plötzlich deute ihre Kinder an, sie wäre etwas komisch und ob sie sich langsam über ein Altersheim informieren wolle. Sie ist verärgert, denn so alt ist sie nun wirklich nicht. Im Schwimmbad lernt sie eine neue Bekanntschaft und die möchte sie zu einer kleinen Reise bewegen, damit sie sich mal nach Möglichkeiten umsehen kann. Jutta nutzt die Chance, wenn auch etwas zögerlich, und begibt sich auf eine Reise durch Deutschland. Auf ihrer Reise begegnet sie neue Menschen, die ihr auf indirekter Art mitteilen, was Jutta wirklich nicht möchte und beginnt sich so selber nochmal neu kennenzulernen.
Der Beginn hat mich nicht wirklich vom Hocker gehauen. Jutta wirkte auf mich ziemlich antriebslos und pessimistisch. Nach all den Jahren traut sie sich immer noch nicht aus ihrer Komfortzone raus. Erst durch die Reise beginnt sie über ihr Leben nachzudenken. Sie lernt nicht nur neue Bekanntschaften und Freund kennen, sondern auch sich selbst und was sie in ihrer Zukunft haben möchte. Durch ihre neue Freundin sieht sie so viele Dinge, die sie vorher nie gesehen, geschweige erlebt hat. Mir gefiel die langsame Entwicklung und wie sich selbst zu reflektieren beginnt. Allerdings blieben für mich alle Charaktere sehr oberflächlich. Ich hatte keinerlei Verbindung zu ihnen und einige Szenen waren für mich etwas zu klischeehaft. Obwohl ich bei einigen Szenen schmunzeln musste, fehlte mir der Humor. Ihre Kinder empfand ich zuerst als sehr undankbar und egoistisch, am Ende jedoch erfuhr man, warum sie so gehandelt haben.
Dieses Buch regt definitiv zum Nachdenken an, jedoch fehlte mir die Tiefe komplett. Die Charaktere waren für mich nicht wirklich zu greifen, obwohl ich Jutta und ihre Freunde wirklich mochte. Ich finde es schön, wie Jutta sich langsam zur selbstbewussteren Frau entwickelt und neue Freundschaften geknüpft hat. Gewisse Szenen hätte ich mir aber authentischer gewünscht. Insgesamt jedoch ein gutes Buch, dass man sehr gut und sehr schnell lesen kann. Vor allem, weil die wichtige Botschaft herauszulesen ist.