Das Buch von Abigail Assor hat in Frankreich unglaubliche Kritiken bekommen entsprechend gross sind die Erwartungen wenn man mit so einem Buch beginnt. Auf der anderen Seite werde ich jedoch grade im Bereich Literatur oft enttäuscht weil die Autoren, neben der schriftlichen Qualität den Unterhaltungsfaktor vernachlässigen.
Dieses Buch hat es jetzt geschafft mich von Anfang bis Ende interessiert zu halten und die Geschichte von Sarah kontinuierlich zu verfolgen. Es ist nicht grade ein Pageturner, aber für dieses Genre doch nah dran. Was mich am meisten interessiert hat war wirklich die Thematik. Sarah gehört einer Minderheit an die im Casablanca der 1990 Jahre lebt. Diese Minderheit ist französischer Nationalität und wird automatisch zu den reichen und wohlsituierten der Gesellschaft gezählt. Um diesem Bild gerecht zu werden und sich in dieser Welt zu bewegen, geht Sarah lieber 2 Stunden zu Fuss zu Schule und läd selbstverständlich niemanden zu sich nach Hause ein. Denn dort verbirgt sie ihr Geheimnis. Ihre Herkunft die alles andere als glamourös ist. Eine Mutter die sich als Prostituierte verdingt und jegliche Kontrolle über Ihr Leben verloren hat, fett und zügellos ist und eine Wohnung in den Slums. Doch Sarah hat einen Plan, sie ist schön, sehr schön und hat schnell verstanden, dass dies ihr Ticket ist und so sucht sie sich den reichsten Jungen an, der reich wie ein König ist, und dabei völlig verklemmt und unscheinbar, ja hässlich. Sarah schafft es ihn für sich zu gewinnen und sieht sich bereits auf der Strasse des Glücks, doch dann muss sie erkennen das der Weg zu den oberen 10.000 nicht so einfach zu beschreiten ist und das die Mutter ihres Auserwählten eine klare Meinung dazu vertritt.
Die Art wie Abigail Assor die Geschichte erzählt ist wirklich interessant und Sarah unglaublich realistisch und fassettenreich. Besonders hervorzuheben ist der Plot am Ende des Buches und wirklich am Ende des Buches, der dem Leser ein aktuelles Thema vor Augen führt. Die Menschen heute interessieren sich tatsächlich nicht mehr sehr für das Gute im Menschen oder für Ehre und Werte, Geld und Status alleine zählen und noch eines bleibt zu erwähnen, der Titel und auch das Umschlagbild erklären sich bis um Abschluss des Buches, was ich sehr angenehm finde, ich habe es gerne ordentlich und dass die Fragen die sich mir so stellen auch beantwortet werden.