Er ist Paläntologe. Er ist ein Nerd. Er ist verheiratet, weil es so stimmt. Doch eine gewisse Gleichgültigkeit gegenüber seinem Job, seinem beruflichen Umfeld und seiner Frau ist ihm nicht abzusprechen. Er pflegt eine zelebrierte Langweiligkeit. Sein Ein und Alles ist Sarah, die 12 Jährige Tochter, gegen die er im Schach regelmäßig verliert. Als er eine bestellte Jacke, die wie ihre Vorgängermodelle auszusehen hat, auspackt, entdeckt er einen Zettel mit einem spanischen Hilferuf. Eines Tages stellt er fest, dass bei seiner Tochter geistige Aussetzer auftreten, zuerst vereinzelt, dann gehäufter. Die Prognose der Neurologin ist niederschmetternd, seine Tochter leidet an einer seltenen Krankheit, deren Konsequenz ein Ende in Demenz sein wird. Der Autor begleitet seinen Protagonisten auf diesem Weg mit seiner Familie durch diese albtraumhafte Erschütterung mit viel erzählerischer und psychologischer Feinfühligkeit. Und als der Professor sich auf den Weg macht, die Ursache des spanischen Hilferuf zu erforschen, wähnt man sich als Leser in einem Fiebertraum. Da ist ganz grosse Erzählkunst zu lesen, einerseits die ausweglose Situation mit der Tochter und andererseits die Flucht in diese irrationale Spurensuche auf Grund des mysteriösen Zettels. Ein Buch mit Tiefgang und atmosphärisch dichter Sprache, das überrascht.

Psychologisch feinfühliges Drama ohne Ausweg

hans-peter-wicki

Er ist Paläntologe. Er ist ein Nerd. Er ist verheiratet, weil es so stimmt. Doch eine gewisse Gleichgültigkeit gegenüber seinem Job, seinem beruflichen Umfeld und seiner Frau ist ihm nicht abzusprechen. Er pflegt eine zelebrierte Langweiligkeit. Sein Ein und Alles ist Sarah, die 12 Jährige Tochter, gegen die er im Schach regelmäßig verliert. Als er eine bestellte Jacke, die wie ihre Vorgängermodelle auszusehen hat, auspackt, entdeckt er einen Zettel mit einem spanischen Hilferuf. Eines Tages stellt er fest, dass bei seiner Tochter geistige Aussetzer auftreten, zuerst vereinzelt, dann gehäufter. Die Prognose der Neurologin ist niederschmetternd, seine Tochter leidet an einer seltenen Krankheit, deren Konsequenz ein Ende in Demenz sein wird. Der Autor begleitet seinen Protagonisten auf diesem Weg mit seiner Familie durch diese albtraumhafte Erschütterung mit viel erzählerischer und psychologischer Feinfühligkeit. Und als der Professor sich auf den Weg macht, die Ursache des spanischen Hilferuf zu erforschen, wähnt man sich als Leser in einem Fiebertraum. Da ist ganz grosse Erzählkunst zu lesen, einerseits die ausweglose Situation mit der Tochter und andererseits die Flucht in diese irrationale Spurensuche auf Grund des mysteriösen Zettels. Ein Buch mit Tiefgang und atmosphärisch dichter Sprache, das überrascht.

Eysturoy_19

Ich habe vor mehreren Jahren "Erasure" von Percival Everett gelesen (wurde, glaube ich, nicht übersetzt) und das Buch und Everetts Schreibstil hat mich damals sehr beeindruckt. Ich wollte es immer wieder wiederlesen, bin aber bisher nicht dazu gekommen.

Den Roman hier scheint auch so komplex und tiefgründig zu sein, ich merke ihn mir für später. 🙂 Vielen Dank für deine Rezension.