In diesem neuen Buch von Laetitia Colombani gibt es ein Wiedersehen mit der kleinen Lalita aus “Der Zopf”. Ihre Geschichte nach dem Tod ihrer Mutter kreuzt sich mit dem Lebensweg von Lena, die ebenfalls einen schweren Schicksalsschlag erlitten hat und nun auf einer Reise ins ferne Indien nach Ablenkung sucht. Als Lena bei einem Badeunfal fast ertrinkt, wird sie durch das beherzte Eingreifen eines kleinen Mädchens gerettet, das sie nachhaltig beeindruckt. Sie lernt die Kleine Lalita besser kennen und beginnt, ihr Unterricht zu geben. Aus der Mission, einem einzelnen Mädchen zu helfen wird bald die Vision einer Schule im Elendsviertel. Lena hat eine neue Lebenaufgabe gefunden.
Ich war von der Lektüre positiv überrascht. Ich hatte eine sehr leichte, triviale Geschichte erwartet, aber die gesellschaftliche und politische Relevanz des Buches ist nicht zu leugnen. Kritisieren muss ich, dass Colombani mich zu wenig in die einzelnen Charaktere eingeführt hat. Sie blieben mir die ganze Zeit über eher vage und ich fand keinen rechten Zugang. Auch das Ende mit dem Höhepunkt des Buches schien mir sehr übereilt und nicht ausführlich genug geschildert. Alles in allem ein tolles Buch mit kleinen Schwächen. Aber für Leser, die “Der Zopf” mochten, kann ich es uneingeschränkt empfehlen.