Man soll ein Buch ja nie nach seinem Einband beurteilen. Das trifft hier leider zu: Der Einband ist besser als der Inhalt. Das Buch ist sehr schön gestaltet, mit einem golden glänzenden Schutzumgchlag. Im Innern findet sich eine detaillierte Karte der Welt, in der sich die Geschichte abspielt, so dass man den Weg der Heldinnen und Helden verfolgen kann. Das ist besonders deshalb hilfreich, weil die Kapitel auf der ganzen Welt herumspringen. Und das ist auch einer der ersten Schwachpunkte der Geschichte: Man muss sich ständig neu orientieren und verliert dadurch immer wieder den Faden. Die im Grunde gradlinige Geschichte
Dazu kommt, dass die Sprache zu verschnörkelt ist, übertrieben viele Adjektive verwendet und oft an “Metapheritis” leidet. Hier ein Beispiel (es geht dabei um ein Pferd): “Muskeln erbebten unter seiner Flanke, ihr Spiel wie ein Kräuseln von Wellen über dem Wasser, für einen kurzen Augenblick wunderschön, als bestünde das Tier nicht aus Fleisch und Blut, sondern sei aus Metall geschmiedet.”
Und das ist noch nicht das Schlimmste: Dazu kommt, dass die Übersetzung einfach schlecht ist. Häufig wurden Wörter ganz offensichtlich falsch übersetzt. Einzelne Sätze ergeben keinen Sinn. Die Satzstellung ist unüblich.
Aber selbst, wenn man diese ganzen sprachlichen Schwächen ignoriert, ist das Buch unbefriedigend. Die Story ist sprunghaft, ohne Rhythmus. Die zahlreichen Charakter sind meist Klischeefiguren, wie man sie aus vielen Fantasy-Romanen kennt und bleiben flach ohne erkennbare Entwicklung. Der eigentlich gradlinige Verlauf der Geschichte wird durch die zahlreichen Perspektivenwechsel unnötig verkompliziert. Und das Ende des Buches ist… kein Ende, sondern ein Cliffhanger für den nächsten Band. Den ich allerdings nicht lesen werde.