So, auch ich bin mit dem letzten Teil durch. In vielen Punkten schliesse ich mich meinen Vorschreiber*innen an: Die Szene zwischen Krüger und Jacky beim Janus fand ich sehr berührend. Auch der Sprung ins Wasser und generell die Veränderung, die Krüger/Pascal an diesem Tag durchmacht, fand ich schön und plausibel geschrieben. Doch die darauffolgenden Szenen wirkten einfach «too much» und ich fühlte mich eher wie in einem Actionfilm.
Der Schluss im Heute lässt mich etwas ratlos zurück. Ich weiss ehrlich gesagt nicht, ob ich ihn gut finden soll oder nicht. Einerseits sehe ich keinen grossen Mehrwert darin und finde es schade, dass dadurch die Handlung aus dem «Alles passiert an einem Tag»-Konzept gerissen wurde. Andererseits hat der Teil nochmals etwas Ruhe reingebracht und das ganze Geschehen – durch die Sicht des erwachsenen Pascals – realistischer erscheinen lassen: Es war ein bewegender Tag, der sein Leben wohl nachhaltig verändert hat, aber schlussendlich eben auch nur ein Tag.
Zu Jackys Nachricht auf dem Polaroid-Foto, die mehrere von euch erwähnt und als unrealistisch empfunden haben: Interessanterweise habe ich es nicht so aufgefasst, dass sie wirklich geplant hat, ihn jemals anzurufen, da ich Jacky tatsächlich auch nicht so einschätze. Ich habe es eher als Ansporn für Pascal verstanden, à la: Stell dir vor, ich rufe in 15 Jahren auf diesem Handy an. Was hast du mir dann zu erzählen?
Fanny Schaut ihr auf eine Lieblingsszene im Buch zurück, die euch nach gegangen ist?
Die schönsten Szenen fand ich allgemein die Szenen, in denen Viktor, Pascal und Jacky zu dritt oder jeweils zu zweit unterwegs waren – sowohl die Freundschaft als auch die Verliebtheit sind realistisch und berührend beschrieben. Ich halte die “ruhigen” Szenen des Romans für seine grosse Stärke.
Fanny Was bedeutet dieser Titel nun für euch, nach Abschluss der Geschichte? Wie interpretiert ihr in, ist er für euch treffend gewählt?
Den Titel finde ich sehr schön gewählt. Das Thema Wasser/Schwimmen ist die ganze Geschichte über präsent, es fallen immer wieder Anspielungen und am Schluss kommt er dann konkret zur Sprache. Ausserdem finde ich ihn sehr einprägend und auch hoffnungsvoll.
Auch wenn das Buch mich nicht restlos begeistern konnte, habe ich es insgesamt gerne gelesen. Es gab einige berührende Stellen und die Grundstimmung hatte einfach etwas Spezielles für mich (auf eine positive Art). Wären ein paar Handlungsstränge und Personen weggelassen worden, hätte das die Geschichte noch glaubwürdiger und tiefgründiger gemacht.