Im Rahmen einer Leserunde durfte den ersten Teil der Realm Breaker Reihe lesen. Etwas, das mir sofort gefallen hat, war die Karte, welche auf der Innenseite der Buchdeckel aufgezeichnet ist. Mit viel Detailverliebtheit und in Farbe ist diese Karte gestaltet, wodurch ich sofort im Fantasy-Fieber war und mich auf das Entdecken einer neuer Welt freute. Doch leider las sich bereits der Prolog sehr mühsam, da man sofort mit duzenden Namen und Ortschaften beworfen wird, sodass gleich zu Beginn grosse Verwirrung herrscht. Ab dem ersten Kapitel besserte sich dies jedoch, und der Schreibstil wurde angenehmer.
Die Geschichte wird kapitelweise aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, was mich persönlich nicht gestört hat. Jedoch hat darunter die Charaktertiefe der einzelnen Protagonisten gelitten. Dadurch wurde ich mit den Charakteren nicht wirklich warm und sie sind mir nicht so ans Herz gewachsen, wie ich es von anderen Büchern kenne. Vielleicht hätte es der Geschichte besser getan, wenn nur von 2-3 Perspektiven erzählt worden wäre.
Die Grundidee der Geschichte ist nicht etwas komplett Neues oder Aussergewöhnliches; eine Gruppe von unterschiedlichen Charakteren muss die Welt vor dem Bösen / vor der Zerstörung retten. Das Worldbuilding / Setting gefällt mir sehr gut. Über die einzelnen Länder bzw. Völker wurde für meinen Geschmack (noch) nicht genug erzählt. Stellenweise zieht sich die Geschichte in die Länge, ein anderes Mal passieren viele Dinge innert Kürze und ich hätte mir weitere Ausführungen gewünscht. Da wurde meiner Meinung nach das richtige Verhältnis leicht verfehlt.
Viele Beschreibungen oder Redewendungen wurden eindeutig falsch bzw. schlecht übersetzt. Es kam vor, dass ich Sätze nochmals lesen musste oder dass der Lesefluss ins Stocken geriet, weil irgendein Wort oder ein Satz nicht wirklich dahin passte. Personen- und/oder Örtlichkeitsbeschreibungen waren teilweise widersprüchlich, wodurch ich einige Male stutzen musste.
Alles in Allem ein mittelmässiger Auftakt einer Fantasy Reihe. Das Potential wurde definitiv nicht ausgeschöpft, da hat es noch Luft nach oben. Allenfalls bietet die Originalausgabe auf Englisch mehr Lesevergnügen.